Mazedonische Regierung verschärft Ausgangssperre

Die mazedonische Regierung verschärfte am Montag (den 6. April) die Ausgangssperre um der Verbreitung des Coronavirus im Land Einhalt zu gebieten.

Wie Medien aus Mazedonien am Montag melden hat die Regierung die Ausgangssperre verschärft. Demnach ist ab jeden Tag von 16 Uhr bis 5 Uhr der Ausgang untersagt. Für zwei Risikogruppen gelten zudem verschärfte Ausgangssperren.

Minderjährige haben eine totale Ausgangssperre auferlegt bekommen, sie können sich nur zwischen 13 und 15 Uhr frei bewegen. Am Wochenende gilt für die unter 18 jährigen dagegen eine totale Ausgangssperre.

Ähnlich auch die neue Regelung für die Ältesten unter uns. Demnach dürfen Senioren sich nur zwischen Montag und Freitag von 10 bis 12 Uhr frei bewegen. Aus der genannten Zeitspanne ist natürlich ersichtlich das auch die Pensionäre am Wochenende einer totalen Ausgangssperre unterliegen. Als Senior/Pensionär gilt nach diesen Bestimmungen wer Älter als 67 Jahre ist.

Eine Ausnahme für die Bürger gibt es allerdings: Für landwirtschaftliche Tätigkeiten ist die Bewegung innerhalb des Territoriums der Dörfer ausschließlich und nur nur für Arbeitszwecke zulässig.

Von der Ausgangssperre ausgenommen sind allgemein Angehörige bzw Bedienstete der Polizei, Armee, Gesundheitspersonal (in den Kliniken, Ambulanzen sowie Hausärzte). Als auch Personal für Märkte und Restaurants, die Produkte liefern, wodurch sie ihre Verpflichtungen reibungslos erfüllen können.

Auf der Pressekonferenz am Montag als die Entscheidung publik gemacht wurde, teilte der mazedonische Ministerpräsident der Übergangsregierung Oliver Spasovski desweiteren mit, dass die Apotheken reibungslos funktionieren und das Gesundheitsministerium einen Plan für die ununterbrochene Arbeit der Gesundheitseinrichtungen erstellen werde.

Die Bestimmungen gelten landesweit ab diesen Mittwoch, den 8. April 2020 ab 16 Uhr!

Den Experten im Land zufolge wird Mazedonien in den nächsten zwei bis drei Wochen den Höhepunkt der mit Coronavirus infizierten Menschen erreichen, die wahrscheinlich zwischen 2.000 und 2.500 bestätigten Fällen liegen wird, aber es ist besser, sich auf mehr vorzubereiten, sagte Spasovski. Mit der Zeit, unterstrich er, schalteten wir den Alarm ein und führten schrittweise Maßnahmen ein, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. (Momentan sind es 570 registrierte Fälle, siehe weiter unten!)

Wir waren bereit für den ersten Ausbruch des Virus und konnten in der ersten Phase die negativen Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem dämpfen. Wir haben die Maßnahmen schrittweise nach der Empfehlung der Kommission für Infektionskrankheiten, des Hauptkrisenstabs und der Weltgesundheitsorganisation WHO angepasst und ausgesprochen. Unsere höchste und konstante Priorität ist es, die Staatsbürger und die kollektive Gesundheit zu schützen und die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft im Land so gering wie möglich zu halten, sagte Spasovski und fügte hinzu, dass der Zweck dieser und aller zuvor verabschiedeten Maßnahmen in erster Linie dem Schutz der öffentlichen Gesundheit diene.

Auf Fragen der Journalisten, „wann dies alles enden wird“, betonte Spasovski, dass weder „wir noch die Welt eine Antwort haben“.

Die Phase, in die wir eintreten, ist wahrscheinlich eine Phase, in der wir die größten Herausforderungen erwarten. Dies ist eine neue radikale Phase für die Stabilität des Gesundheitssystems, dem Schutz des Gesundheitspersonals, die individuelle und kollektive Gesundheit, die Wirtschaft und die Nachhaltigkeit des sozialen und sozialen Kontexts, erwiderte der Premierminister der Übergangsregierung – die eigentlich bis zu den angesetzten Wahlen am 12. April im Amt verweilen sollte. Doch die Wahlen hatte man schon Mitte März vertagt (siehe unseren Beitrag hier: Parlamentswahlen in Mazedonien werden verschoben!)

In den Oster- und Ramadanfeiertagen dieses Jahr sowie allen anderen Feiertagen, sagte Premierminister Spasovski, müssen und werden wir zu Hause verbringen, in diesem Jahr werden die Gläubigen ihre Gebete von zu Hause aus führen müssen. Das Volk und der Staat können die Ausbreitung des Virus nur gemeinsam verhindern, betonte Spasovsi noch einmal. Hintergrund waren einige Aufrufe in den Sozialen Medien die Ausgangssperre zu den anstehenden Feiertagen zu missachten (Ostersonntag ist dieses Jahr nach mazedonisch-orthodoxen Kalender der 19. April 2020).

Jeder von uns, betonte er, sei verantwortlich um den physischen Kontakt auf ein Minimum zu beschränken. Das Motto lautet nicht nur in Mazedonien „Wir bleiben zuhause“.

Aktuell 570 Coronavirus Fälle in Mazedonien

Wie das mazedonische Gesundheitsministerium am Montag Mittag am 6. April mitteilte, sind in den letzten 24 Stunden 15 neue Coronavirus Fälle in Mazedonien registriert. Somit sind der Entdeckung des ersten Falles im Land am 27. Februar insgesamt 570 Fälle registriert. 27 Personen davon werden als geheilt geführt, 21 dagegen sind an den Folgen verstorben.  Zuletzt verstarben drei Männer (im Alter von 40, 65 und 69 Jahren) in den letzten 24 Stunden von Sonntag auf Montag Mittag. Das Älteste unter den Opfern, der 69 jährige Mann, litt jedoch laut Angaben des mazedonischen Gesundheitsministeriums an einen Gehirntumor, was das Krankheitsbild verschlechterte.

Die erste Ausgangssperre wurde von der mazedonischen Regierung vor zwei Wochen ausgesprochen. Vor dem vergangenen Wochenende sprach man eine verschärfte Ausgangssperre für die Stadt Kumanovo aus. Dort stehen mittlerweile die meisten Fälle nach der Hauptstadt Skopje zu Buche. Zuvor hatte man schon die zwei oben erwähnten Risikogruppen versucht voneinander zu trennen.

Der Ausnahmezustand im Land wurde am 18. März 2020 am ausgerufen. Momentan sind alle Grenzen und Flughäfen in Mazedonien geschlossen. Das mazedonische Außenministerium hatte nach eigenen Angaben etwa 2300 mazedonische Staatsbürger zurück ins Land gebracht.

Unterdessen veröffentlichte das mazedonische Gesundheitsministerium eine neue Internetseite, auf welche sie alle relevanten Informationen veröffentlicht. Ebenso hat man eine neue Facebook Seite veröffentlicht.

Folgend die Links:

Quelle: Time.mk, Kanal 5 (Mazedonisch), übersetzt von mazedonien-news.mk

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