Mazedonien verspielt Führung gegen Ukraine

In Skopje stand Mazedonien am Freitagabend zum ersten mal vor heimischen Publikum in der Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft 2024 in der Arena. Zu Gast weilte die Ukraine in der mazedonischen Hauptstadt.

„Wir haben die Ukraine 60 Minuten lang dominiert, hatten sie in der Tasche“ meinte Mittelfeldmotor Enis Bardhi nach der Partie. Bis dahin hatte Mazedonien ein sehr gutes Spiel gezeigt, und auch zwei Treffer auf der Anzeigentafel.

„Mazedonisches Syndrom“

Doch dann passierte etwas, was Mazedoniens Nationalmannschaftskapitän Stefan Ristovski als „mazedonisches Syndrom“ bezeichnete. Man brach ein. Spielerisch, Taktisch und auch Physisch.

Die Psyche spielte vermutlich dann auch eine Rolle, denn, nach dem 2:2 Ausgleichstreffer war schon eine gewisse Panik im Team zu spüren „das Spiel nicht zu verlieren“. Aber genau das passierte dann.

Zum Spielverlauf. Wie es Bardhi richtig analysierte, war Mazedonien eine Stunde lang klar das dominierende Team. Er selbst besorgte durch einen Elfmeter (nach VAR Intervention) das erste Tor der Partie (31. Minute).

Acht Minuten später schraubte Italien Legionär Eljif Elmas mit einem sehenswerten Treffer das Ergebnis auf 2:0 zugunsten Mazedoniens.

Nach Anpfiff der zweiten Halbzeit hatte Mazedonien wieder herausragende Chancen, vermisste es aber daraus Kapital zu schlagen. Und das sollte sich rächen.

Die Ukrainer hatten kaum Torgelegenheiten, wurden aber durch Fehler der Mazedonier förmlich eingeladen. Und so gelang den in blau spielenden Gästen der Anschlusstreffer. Ilya Zabarnyi traf in der 62. Minute.

Nun kam die Ukraine immer besser ins Spiel und Mazedonien verfiel in das „mazedonische Syndrom“.

Ukraine gleicht innerhalb fünf Minuten aus

Nur fünf Minuten später fiel schon der Ausgleichstreffer. Yukhym Konoplya traf ins mazedonische Netz (67. Minute). Nun lagen die Nerven bei Mazedonien blank. In allen belangen.

Vermutlich auch angeführt durch das Trainerteam. Headcoach Milevski brachte umgehend drei neue Spieler aufs Feld (Brdarovski, Atanasov und Milan Ristovski für Aškovski, Ademi und Nestorovski). Diese brachten aber keine Stabilität oder neuen Schwung, sondern reihten sich munter in die Fehlerkette mit ein.

Nach dem Ausgleichstreffer drückte die Ukraine enorm. Musliu konnte sich bei einer solchen guten Chance für die Gäste nur noch durch ein Foul helfen. Die Konsequenz daraus: Gelb-Rot für den bei Ingolstadt spielenden Verteidiger.

Es kam wie es kommen musste. Mit nur noch zehn Feldspielern kassierte man den Treffer zum 2:3. Viktor Tsygankov lief der mazedonischen Abwehr mitten im Zentrum des Strafraums davon. Eine Flanke von Mykhaylo Mudryk war perfekt getimet und Tsygankov musste nur noch den Kopf für den Siegestreffer hinhalten.

Am dritten Spieltag der Gruppe C in der Qualifikation zur EURO 2024 muss Mazedonien nach England reisen (Montag, 19. Juni, 20:45 Uhr). Dort warten die Three-Lions, die am gleichen Abend gegen Malta mit 4:0 gewannen.

England führt auch die Gruppe C momentan souverän mit drei Siegen an. Gefolgt von Italien, Mazedonien und Ukraine. Alle punktgleich mit 3 Punkten, jedoch nur mit zwei absolvierten Partien. Malta ist Schlusslicht mit drei Niederlagen.

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