Start Wirtschaft Sicherheitsrat beschließt: Mazedonien führt 5G-Technologie ein

Sicherheitsrat beschließt: Mazedonien führt 5G-Technologie ein

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Mazedonien wird die 5G-Technologie einführen und zu diesem Zweck ein Memorandum of Understanding mit der NATO unterzeichnen. Dies gab der neue mazedonische Präsident, Stevo Pendarovski in einer Mitteilung an die Presse am Mittwoch bekannt.

Das Außenministerium wird mit der Vorbereitung der Absichtserklärung beginnen, die den bereits von den NATO-Mitgliedstaaten in der Region und in Europa unterzeichneten ähnelt, sagte Pendarovski während einer Pressekonferenz, die nach einer Sitzung des Sicherheitsrates des Landes auf dem YouTube-Kanal des Büros des Präsidenten gestreamt wurde.

In der Absichtserklärung werden die Verpflichtungen Mazedoniens in Bezug auf die Eigentümerstruktur der Unternehmen, die potenzielle staatliche Unterstützung dieser Unternehmen und ihre Vereinbarkeit mit den Empfehlungen der NATO dargelegt, fügte Präsident Pendarovski hinzu.

Als NATO-Mitglied sind wir nun verpflichtet, alle Sicherheitsprotokolle des Bündnisses in Bezug auf den Sicherheitshintergrund von Einzelpersonen, Personen, die in sensiblen Positionen im Staatsapparat arbeiten, sowie in Bezug auf die Einführung digitaler Technologien und Vorschriften strikt einzuhalten, die Ziele und Werte haben, die mit den Zielen und Werten der westlichen Allianz unvereinbar sind, sagte Pendarovski auf der Pressekonferenz.

Laut Präsident Stevo Pendarovski sollten Mobilfunkbetreiber bei der Vorbereitung auf die Bereitstellung von 5G-Technologie im Land vorsichtig sein. Auf der Sitzung des Sicherheitsrates haben die Institutionen die erforderlichen administrativen Vorbereitungen getroffen, einschließlich der erforderlichen rechtlichen Änderungen zur Installation dieses 5G-Netzwerks.

Der mazedonische Sicherheitsrat ist ein beratendes Gremium unter Vorsitz des Präsidenten, das den Parlamentssprecher, den Premierminister, die Minister der Regierung und die Feldexperten zusammenbringt.

5G-Technologie schon vor NATO Beitritt als Bedingung angekündigt

Länder, die der NATO beitreten, wie eben Mazedonien, müssen eine sichere Art der Kommunikation besitzen – kündigte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Interview mit der serbischen Redaktion des Mediums Voice of America schon im November letzten Jahres an. Noch bevor Mazedonien der NATO beitrat.

„Ein 5G Netz für neue NATO Mitglieder wie Mazedonien sei Pflicht“, meldeten mazedonische Medien damals, als auch wir in unserem Beitrag vom 20. November 2019.

Unsere militärischen Operationen und Kräfte sind abhängig von ziviler Infrastruktur, Straßen, Brücken, Flughäfen und Unterwasser-Telekommunikationsnetzen, die die beiden Seiten des Atlantiks verbinden. Wir haben kürzlich die grundlegenden Anforderungen für die zivile Infrastruktur aktualisiert, einschließlich der 5G-Technologie. erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg letztes Jahr, warum bedarf an 5G bei den neuen und kommenden Mitgliedern bestehe.

Mazedonien wurde im März dieses Jahres offiziell Mitglied der NATO Allianz.

Amerikanisches Säbelrasseln nach Treffen mit chinesischen Botschafter

Der Botschafter der Volksrepublik China in Mazedonien, Zhang Jiu, eröffnete während eines Treffens mit dem Ersten stellvertretenden Ministerpräsidenten der Regierung Anfang der Woche das Thema 5G-Netz und digitale Kommunikation, sprach aber auch über die Unternehmen Huawei und ZTE.

Die US-Botschaft in Skopje reagierte bezüglich des Treffens und den Inhalt der Gespräche, wie der mazedonische Sender TV21 berichtet. Der Sender zitiert die amerikanische Vertretung in Skopje, dass „die von China hergestellten Geräten nicht vertraut werden kann“.

Unternehmen wie Huawei und ZTE, die der chinesischen Regierung verbunden sind, kann nicht vertraut werden, um sensible Daten und geistiges Eigentum zu schützen. Mazedonien hat die Möglichkeit, die Vorteile der digitalen Wirtschaft zu nutzen. Der Erfolg hängt jedoch davon ab, ob vertrauenswürdige Lieferanten eingesetzt werden, um die privaten Informationen der Bürger zu schützen, gab demnach die US-Botschaft laut TV 21 bekannt.

Aus dem mazedonischen Premiers-Kabinett wurde danach verlautet, dass Mazedonien als NATO-Mitglied Verpflichtungen gegenüber dem Bündnis und seinen Verbündeten hat und dass sie korrekt mit China zusammenarbeiten. So heißt es in der Stellungnahme:

In Bezug auf die 5G-Technologie hat unser Land als NATO-Mitglied seine Verpflichtungen gegenüber dem Bündnis und seinen Verbündeten, insbesondere gegenüber unseren strategischen Partnern. Die bilaterale Zusammenarbeit zwischen Mazedonien und der Volksrepublik China ist korrekt. Gemeinsam führen die beiden Länder Projekte durch, die den Bürgern und unserem Land wirtschaftliche Vorteile bringen.

5G Netzwerke in ganz Mazedonien bis Ende 2029

Bei der Eröffnung der dritten Ausgabe der internationalen Telekommunikationskonferenz „5G and Beyond“ im Juni 2019, erklärte der (damalige) Minister für Informationsgesellschaft und Verwaltung, Damjan Mancevski, dass die 5G-Technologie eine echte digitale Evolution bringen und das Wirtschaftswachstum, die Innovation und den Wohlstand in Mazedonien ankurbeln solle.

Die 5G-Technologie wird ganze Branchen verändern. Diese Sektoren werden mit digitalen Autobahnen für Kommunikation, Rechenleistung und Sensornetzwerke vollständig transformiert. Die Automatisierung wird weitgehend von sicheren und funktionsfähigen 5G-Netzen abhängen. Einzelpersonen und Maschinen können auf bisher unbekannte Weise kommunizieren und Informationen austauschen. Es wird nicht viele menschliche Aktivitäten geben, die nicht von der Cyber-Infrastruktur unterstützt werden, unterstrich Minister Manchevski bei der Eröffnung voller Enthusiasmus.

Er fügte hinzu, dass auf der Grundlage der Verwendung öffentlicher Mittel sowie der Investitionen der Betreiber in den nächsten drei Jahren, geschätzt wird, dass bis Ende 2023 mindestens eine mazedonische Stadt über eine 5G-Netz Abdeckung verfügen wird. Bis Ende 2027 solle es in allen Städten im Land ein ununterbrochenes 5G-Signal geben.

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Bis Ende 2029 sollte dann jeder mazedonischer Bürger Zugang zu 5G-Internet mit einer Mindestgeschwindigkeit von 100 Megabits pro Sekunde bekommen.

A1 Macedonia tätigte ersten 5G Anruf im Mazedonischen Netz

Die erste Testphase der kommerziellen 5G-Technologie in Mazedonien ist erfolgreich abgeschlossen“ vermeldete der Telekommunikationsanbieter A1 Macedonia im Oktober letzten Jahres.

Wie A1 im letzten Herbst nach dem ersten Test bekannt gab: Tests mit kommerziellen Endgeräten in einer geografisch begrenzten realen Umgebung außerhalb des Labors haben die Erwartungen und Fähigkeiten der 5G-Technologie zur Erzielung einer hohen Bitrate, einer sehr geringen Latenz und der Fähigkeit zur Verbindung mit einer großen Anzahl von Geräten, d.h. innovativen Anwendungen von Funktechnologie der fünften Generation im 3500-MHz-Band bestätigt.

Bozidar Poldrugac, Direktor der Technologieabteilung bei A1 Macedonia gab nach dem ersten erfolgreichen Testanruf folgendes Statement ab:

In der Vergangenheit haben wir mit anstrengenden und intensiven Vorbereitungen interne Kompetenzen aufgebaut und ein hohes Maß an technologischer Bereitschaft für die kommerzielle Einführung der 5G-Technologie ermöglicht. Wir sind stolz, der Öffentlichkeit mitteilen zu können, dass wir den ersten 5G-Anruf in das Testnetz von A1 Macedonia getätigt haben, und können somit bestätigen, dass wir als Unternehmen bereit sind, die nächsten Schritte zur Einführung der neuesten Mobiltechnologie der fünften Generation fortzusetzen. Wir werden bald das technische Potenzial und die innovativen Veränderungen dieser neuesten, revolutionären Technologie demonstrieren.

Verwendete und zitierte Quellen: SeeNews „Macedonia to prepare MoU with NATO for 5G deployment“, TV 21 „Владата ја отвори темата со 5Г со Амбасадата на Кина, реагира Амбасадата на САД во Скопје дека не може да им се верува“ und Mazedonien News Blog (letzteres im Artikel jeweils direkt verlinkt/Deutsch)

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