Start Politik Sieben Kandidaten bei Präsidentschaftswahlen in Mazedonien

Sieben Kandidaten bei Präsidentschaftswahlen in Mazedonien

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Die Staatliche Wahlkommission (ДИК/DIK) bestätigte die Kandidaturen der sieben Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen am 24. April.

Die zweite Runde (Stichwahl) ist für den 8. Mai angesetzt, zugleich auch der Tag wenn ein neues Parlament gewählt wird. Unüblicherweise an einem Arbeitstag, an einem Mittwoch.

Sieben Kandidaten bei der siebenten Präsidentschaftswahl in Mazedonien

Bei der siebten Präsidentschaftswahl Mazedoniens, wird der derzeitige Präsident Stevo Pendarovski, unterstützt von SDSM und der Koalition, ein neues Mandat anstreben. Seine Gegner sind demnach: Gordana Siljanovska-Davkova (VMRO-DPMNE und Koalition), Maksim Dimitrievski (ZNAM), Biljana Vankovska Cvetkovska (Levica/Linke), Bujar Osmani (DUI), Stevčo Jakimovski (GROM) und Arben Taravari (Oppositionskoalition „Vredi“).

Diese sieben Kandidaten hatten es geschafft, die nötige Anzahl Unterschriften von Bürgern für Ihre Kandidatur zu sichern und der DIK vorzulegen.

Diese erste Hürde auf dem Weg zum Präsidentenamt konnten hingegen folgende Kandidaten nicht stemmen: Mersiha Smailović (Bosniakische Demokratische Union), Velo Markovski, Gjorgi Manaskov, Zorica Cvetkovska, Gospodin Poposki, Goce Ristov, Dragan Nikolovski und Tome Nikoloski. Letzterer hatte überhaupt keinen Zuspruch, kein einziger Bürger hatte seine Kandidatur mit einer Signatur unterstützt.

Die Unterschriftensammlung fand in allen regionalen Abteilungen und Büros der DIK in den Hauptquartieren von 34 Kommunalverwaltungen und vor autorisierten Notaren statt.

Wenn der Einreicher einer Liste von Präsidentschaftskandidaten eine Gruppe von Wählern ist, müssen mindestens 10.000 Unterschriften von den in der Wählerliste eingetragenen Wählern gesammelt werden. Wenn die Einreicher einer Kandidatenliste für das Präsidentenamt jedoch Abgeordnete sind, müssen mindestens 30 Unterschriften von den Abgeordneten gesammelt werden. Letzteres ist übliche Praxis bei den „Großparteien“, die Unterschriften meist nur für PR Zwecke sammeln.

Der Wahlkampf für die für den 24. April dieses Jahres geplanten Präsidentschaftswahlen beginnt am 4. April um 00:00 Uhr und dauert bis zum 22. April um 24:00 Uhr.

Die meisten politischen Parteien haben ihre Listeninhaber für die Parlamentswahl (8. Mai) bereits bekannt gegeben, einige von ihnen werden an diesem Wochenende ihre Nominierungen vorstellen. Die Kandidatenlisten für die Parlamentswahlen sollten der DIK spätestens am 2. April – also 35 Tage vor den Wahlen am 8. Mai – vorgelegt werden.

Reihenfolge für Präsidentschaftswahlen per Lotterie ermittelt

Unterdessen hat die staatliche Wahlkommission auch die Reihenfolge der Kandidaten für die anstehende Präsidentschaftswahl bekannt gegeben, die per Lotterie definiert wurde.

An erster Stelle auf der Liste steht der derzeitige Präsident und Kandidat der SDSM und der Koalition, Stevo Pendarovski. Die Kandidatin von VMRO-DPMNE und der Koalition – Gordana Siljanovska Davkova – an 2.

Dritter ist Stevčo Jakimovski als Kandidat von GROM und vierter ist Bujar Osmani von DUI.

Die fünfte auf dem Stimmzettel wird Biljana Vankovska – Cvetkovska der Levica sein. Arben Taravari von der Allianz für Albaner und der Europäischen Union für den Wandel wird bei den Präsidentschaftswahlen die Nummer sechs sein, während Maksim Dimitrievski als Kandidat der ZNAM auf der Liste die Nummer 7 sein wird.

Die Kandidaten im Überblick:

  1. Stevo Pendarovski
  2. Gordana Siljanovska Davkova
  3. Stevco Jakimovski
  4. Bujar Osmani
  5. Biljana Vankovska Cvetkovska
  6. Arben Taravari
  7. Maksim Dimitrievski

Die bisherigen Präsidenten Mazedoniens

Bei der Gelegenheit wollen wir Eure Erinnerungen an die Präsidenten Mazedoniens auffrischen. Wie wir erwähnt haben, sind das die siebten Präsidentschaftswahlen seit der Unabhängigkeit Mazedoniens im September 1991.

Der erste Präsident der Republik Mazedonien war Kiro Gligorov. Er führte Mazedonien in zwei Mandaten als Präsident, jedoch wurde sein Mandat von Stojan Andov unterbrochen (Oktober bis November 1995), der als Interimspräsident nach einem Attentat auf Gligorov fungierte. Gligorov war von 1991 bis 1999 Präsident. Sein erstes Mandat bekam er jedoch nicht über Wahlen, sondern wurde vom Parlament gewählt. Obwohl Parteiunabhängig ging er für die SDSM ins Rennen, schließlich ist die SDSM die direkte Nachfolgepartei der mazedonischen Kommunisten. Zu diesen gehörte Gligorov und bekleidete hohe Ämter in Belgrad während der Zeit Jugoslawiens.

Danach folgte Savo Klimovski als Interimspräsident für einen Monat, als Wahlergebnisse angefochten wurden. Bei diesen konnte Boris Trajkovski sich behaupten. Er fungierte als Kandidat der VMRO-DPMNE. Vom Dezember 1999 bis zu seinem Tod am 26. Februar 2004 war er Präsident. Er kam bei einem tragischen Flugzeugabsturz ums leben. So auch die Besatzung und seine Delegation.

Ljupco Jordanov von der SDSM leitete ab dann das Präsidentenamt als Interim, bis zum 12. Mai 2004. Bei den folgenden Wahlen wurde Ex-Premierminister Branko Crvenkovski von der SDSM ins Amt gewählt (2004-2009). Auf ihn folgte Gjorge Ivanov von der VMRO-DPMNE, der als erster Präsident zwei Mandate durchgängig im Amt verblieb (2009 bis 2019).

Schließlich folgte mit Stevo Pendarovski (SDSM) der derzeitige Präsident. Er gewann die Wahlen 2019, jedoch mit der geringsten Stimmenzahl bisher. Randnotiz: Pendarovski gehörte eigentlich zur Delegation die mit dem verunglückten Präsidenten Trajkovski nach Mostar reisen sollte. Kurz vor Abflug jedoch wurde er von der Delegation gestrichen. Stattdessen war er als Vertreter des Präsidenten in Dublin. Wo an diesem Tag der Antrag Mazedoniens für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union eingereicht werden sollte.

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