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Griechische Neonazis attackieren Ausstellung von mazedonischen Künstler

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„Nach dem Prespa Abkommen sind die griechisch-mazedonischen Beziehungen besser“ heißt es gerne von mazedonischer Regierungsseite. Das ist leider nicht die Realität. Ethnische Mazedonier sind in Griechenland stetig Schikanen ausgesetzt. Jetzt sorgt ein neuer Vorfall mit griechischen Neonazis Zündstoff.

Maskierte Nationalisten, die behaupten, der griechischen Neonazi-Gruppe und ehemalige politische Partei im griechischen Parlament Goldener Morgenröte zugehörig zu sein, prahlen, sie hätten eine städtische Ausstellung mit Kunstwerken eines mazedonischen Malers in Thessaloniki gestört, und diese „geschlossen“.

Sergej Andreevskis Ausstellung von Neonazis gestürmt

In einem auf YouTube geposteten Video sagt die Jugendfront der Goldenen Morgenröte, sie habe die Ausstellung des mazedonischen Künstlers Sergej Andreevski in Kalamaria, einem Vorort von Thessaloniki, „verboten“.

Das Video, das offenbar am Mittwoch aufgenommen wurde, zeigt mehrere maskierte und vermummte Männer, die in die städtische Galerie marschieren, um Andreevski zu konfrontieren, den sie beschuldigten, irredentistisches Material online zu stellen und „das Griechischsein unserer Heimat in Zweifel zu ziehen“.

„Du hast kein Recht, hier zu sein“, sagt einer der vermummten Männer im Video.

„Wir haben Verwandte und Großväter, die ihr Leben für die Griechen Mazedoniens geopfert haben“, fügt er hinzu.

Der Bürgermeister von Kalamaria, Ioannis Dardamanelis, sagte, eine Gruppe von 10 Personen habe die Ausstellung „an ihrem letzten Tag“ gestört.

Er nennt die Demonstranten „irredentistische Hitzköpfe“, die vor den nationalen Wahlen im nächsten Monat nach Aufmerksamkeit suchen.

Mazedonier sind oft Opfer von Schikanen und sogar Gewalt in Griechenland. Zum einen, als Touristen – unzählige mazedonische Fahrzeuge werden beschädigt, oder die Kennzeichen gestohlen. Denn, es dürfe keine Kennzeichen mit einem Kürzel „MK“ geben. Noch schlimmer ergeht es der mazedonischen Minderheit in Nordgriechenland. Sie wird systematisch, politisch unterdrückt.

Bis vor kurzem stand der Gebrauch der mazedonischen Sprache in Griechenland unter Strafe. Eine ethnische mazedonische Minderheit wird von Griechenland, als EU Staat, nicht anerkannt und negiert.

Lest dazu unseren Beitrag: Was läuft in Südmazedonien?

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