Mazedonischer Denar feiert 30 Jahre

„Die Republik Mazedonien führt ihre eigene Währung ein, die Denar heißen wird, und ich freue mich zu sehen, wie diese Währungen gedruckt wird.“ So stellte der erste Premierminister des Landes, Nikola Kljusev, den Denar als nationale Währung vor. Offiziell eingeführt wurde die neue Währung am 26. April 1992 (Ostern).

Das Parlament verabschiedete daraufhin ein Gesetzespaket, das das Land finanziell unabhängig machte. Zunächst wurden Gutscheine eingeführt, die die damaligen jugoslawischen Dinar im Verhältnis 1:1 ersetzten. Der Austausch begann am 27. April 1992 und dauerte drei Tage. Jugoslawische Banknoten waren ab dem 29. April nicht mehr gültig. Die 1, 2 und 5 jugoslawische Dinar Münzen blieben jedoch ein weiteres Jahr im Umlauf.

Die Gutscheine zu 25, 50, 100, 500 und 1.000 hatten das gleiche Design und unterschieden sich nur in der Farbe. Der Name der neuen Landeswährung fand aber noch nicht den Weg auf die Scheine. Mazedonien war das Hauptmotiv auf der Vorderseite und Tabakpflücker auf der Rückseite.

Die mazedonische Währung ist nach der gleichnamigen antiken römischen Währung (lateinischer Denarius) benannt, die in der Vergangenheit in diesem Gebiet Verwendung fand. Der Name wurde vom Akademiker Petar Ilievski gegeben. „Mazedonischer Dinar“ und „Lav“ (Löwe) wurden in dieser Zeit als weitere Vorschläge angesehen.

In den Umlauf kamen die ersten Denare 1993, was eine Reihe von Banknoten im Wert von 10, 20, 50, 100 und 500 Denar umfasste. Dann im Jahr 1996 wurden Banknoten im Wert von 1.000 und 5.000 Denar eingeführt.

Die ersten Denar Banknoten

2016 wurden Banknoten von 200 und 2.000 Denar eingeführt. Gleichzeitig wurden die Banknoten mit einem Nennwert von 5.000 MKD aufgrund ihrer unbedeutenden Verwendung im täglichen Geschäft und der geringeren Nachfrage der Banken aus dem Umlauf genommen.

Im Jahr 2018 ersetzte die Nationalbank, die das Recht hat Banknoten und Münzen auszugeben, die 10- und 50-Denar-Banknoten durch neue Polymer-Banknoten.

Ab 1996 gibt die NBRM auch Jubiläumsmünzen für Sammler heraus.

Heute werden im Land als Zahlungsmittel Banknoten von 10, 50, 100, 200, 500, 1.000 und 2.000 Denar und Metallmünzen im Wert von 1, 2, 5, 10 und 50 Denar verwendet.

Alexander der Große auf Banknote als Vorschlag

Als 2016, bzw. im Vorfeld, angekündigt wurde, dass neue Denar Scheine im Umlauf gebracht werden (die oben erwähnten 200 und 2000 Scheine) gab es nicht wenige Mazedonier die ein Motiv mit Alexander den Großen favorisierten.

Vorschlag einer 2000 Denar Banknote mit Abbild Alexanders des großen von einem unbekannten Autor

So fanden einige Kreation den Weg in die Öffentlichkeit, die jedoch niemals umgesetzt worden sind.

„Sehen Sie sich die neue Provokation der Menschen in Skopje an“, titelte damals das griechische Portal „Newsbomb“, das ausführlich über die mazedonische 200 Denar Banknote berichtete.

Das Portal erklärte seinen Lesern weiter, dass die Banknote Alexander den Großen auf Bukefal zeigt und 200 Denar wert ist, was ungefähr 3,5 Euro entspricht.

Vorschlag einer 2000 Denar Banknote mit Abbild Alexanders des großen von einem unbekannten Autor

„Sie haben mit Alexander dem Großen eine neue Banknote herausgegeben. In einer kürzlich durchgeführten Umfrage sagten die Skopjaner (Anm.: abwertend für Mazedonier wurde in Griechenland statt Mazedonier als Synonym Skopjaner verwendet), dass sie keine Namensänderung akzeptieren“, kommentierte das Portal im Stile einer Fake-News Maschine. Denn herausgegeben wurde die Banknote in diesem Design nicht.

Makedonka, Stater, Peon statt Denar

Aber es gibt noch mehr Geschichten bis der Denar zu seinem endgültigen Namen gelang.

Da wir schon Alexander der Große erwähnten, verbleiben wir kurz beim wohl bekanntesten makedonischen König. Er schaffte es auf einer Banknote als Entwurf, mit dem Namen „Makedonka“ (sprichwörtlich übersetzt, Mazedonierin). Dies war einer der vielen Namens-Vorschläge als das unabhängige Mazedonien nach seiner eigenen Valuta suchte.

Der erste Vorschlag für das neue Geld kam jedoch am 24. Januar 1991 heraus, als der Vorschlag „Peon“ von einem unbekannten Autor kam. Nach dem Namen des antiken Volkes der Päonier, das in dieser Gegend lebte.

Wenig später druckte die Druckerei „11. Oktober“ in Prilep aus eigener Initiative einen Prototyp des mazedonischen Geldes mit dem Namen „Stater“. Ein Name mit dem schon alte makedonische Herrscher Geld prägten.

Vorgeschlagene 20 Stater Banknote, gedruckt in der Druckerei 11. Oktober aus Prilep, entworfen von Borche Todoroski, 1991

Der Vorschlag wurde versehentlich in einer Zeitung veröffentlicht. Nur sehr wenige solcher Banknoten mit diesem Namen wurden gedruckt und sofort zurückgezogen. Jedoch schafften es einige ganz wenige Exemplare in den Umlauf. Heute wird diese Banknote mit dem Namen Stater auf den Weltmärkten sogar für bis zu 5.000 Euro gehandelt.

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