Die mazedonische Handball Nationalmannschaft besiegte im Rückspiel der Playoffs für die WM 2023 im Sportzentrum „Boris Trajkovski“ in Skopje die Tschechische Republik mit 27:25. Das Hinspiel endete Unentschieden mit 24:24. Somit konnte sich Mazedonien für die anstehende Handball Weltmeisterschaft 2023 qualifizieren.
Alles war für einen spannenden Handball Abend geboten. Dafür sorgte das ausverkaufte Haus im Stadtteil Karposh zu Skopje. Mazedonien verpasste allerdings den ersten Angriff nach Anpfiff der Partie. Die Tschechen gingen beim ersten Versuch durch ein Tor von Matej in Führung. Den postwendenden Ausgleich erzielte Filip Kuzmanovski zum 1:1, er sollte auch dem Spiel seinen persönlichen Stempel aufdrücken.
Nervöse Mazedonier in den Anfangsminuten
Mazedonien wirkte zu Anfang nervös, Tschechien führte wieder nach einem Treffer durch Linksaußen Hrstka, während Mazedonien im nächsten Angriff wieder ein Fehler unterlaufen sollte. Man gab dadurch den Gast erneut die Möglichkeit den Vorsprung in der Anfangsphase auszubauen. Dies nutzten sie aber nicht, weil zwei Glanzparaden von Goalie Nikola Mitrevski folgten.
In der fünften Spielminute verbesserten sich die Gäste durch Kasparek zum 2:3. Petar Atanasijevic hatte die Möglichkeit zum Ausgleich, scheiterte aber, sodass der Siebenmeter von Cip schon zum Plus zwei (2:4) für die Tschechen führte.
Mazedonien beruhigte sich und kam mit den Toren von Taleski und Zharko Peshevski schnell zum Ausgleich (4:4). Die Rivalen haben nach dem enormen Druck durch die Fans von der Tribüne angefangen Fehler zu produzieren. Atanasijevic mit dem ersten und Peshevski mit seinem zweiten Treffer sorgten dann zum Umschwung und zur erstmaligen mazedonischen Führung (6:4), die man nicht mehr aus der Hand gab.
Bei Mazedonien war nun der Motor warmgelaufen, gefolgt von einem neuen Tor von Taleski aus der Abwehrposition, aber die kurze Serie wurde von Zeman in der 14. Minute zum 7:5 unterbrochen. Nach dem ersten Tor von Spieler-Trainer Kiril Lazarov nahm der tschechische Trainer Sabate die erste Auszeit des Spiels.
Und es schien zu wirken. Nach der Pausenminute erzielten die Tschechen zwei Tore in Folge und kamen zum 8:7 heran, das zweite Tor war das Werk von Hrstka, während Martin Serafimov einen 7-Meter nicht verwandelte.
Knapper Vorsprung zur Halbzeit
Filip Mirkulovski traf kurz darauf, der sein letztes Spiel im Trikot der mazedonischen Nationalmannschaft bestritt. Unterstützung von allen Seiten gab es für unsere besten Handballer, gekrönt wurde sie mit dem zweiten Tor von Mirkulovski in der 23. Minute zum 12:9 Zwischenstand.
Wir hielten ein Plus von zwei Toren Unterschied, der gut gelaunte Torhüter Mitrevski kam zur achten Parade und raubte den Tschechen wohl den Nerv. Kurz vor der Pause hatte Goce Georgievski das leere Tor nach Fehler der Tschechen vor sich, traf aber nicht, sodass die Teams mit einem 14:12 Vorsprung für die Hausherren in die Pause gingen.
Mazedonien hielt zu Beginn der zweiten Halbzeit ohne den auf der Strafbank sitzenden Taleski durch. Kuzmanovski machte sein viertes Tor per Siebenmeter zum 16:13. Babak kämpfte sich auf der Gegenseite durch, um die Führung wieder zu reduzieren. Der Spieler von Hannover-Burgdorf, Kuzmanovski, kam wieder zum Tor durch, und nach dem dritten Treffer von Peshevski zogen die Tschechen erneut eine Auszeit. Auf der Anzeigentafel prangerte ein 20:16 für Mazedonien. Es folgten Fehler auf beiden Seiten, vom Konter traf Rot-Gelb durch Taleski zum 21:18, Thomas reduzierte und das Spiel blieb weiter spannend. Ein wahres Playoff Drama!
Herzschlagfinale für die Teilnahme an Handball Weltmeisterschaft
Die in Rot spielenden Mazedonier konnten aber den Sack nicht zu machen, Tschechien blieb immer auf Tuchfühlung. 10 Minuten vor dem Ende des Spiels, beim Spielstand von 24:22, rief Lazarov seine Spieler erneut zum Time-Out. In einem ungünstigen Moment bekam Taleski darauf zwei Minuten, von den nicht immer souverän agierenden Schiedsrichtern, aufgebrummt. Die Tschechische Republik hatte nun eine richtige Chance das Spiel zu biegen, aber der großartig aufgelegte Mitrevski war einer der mazedonischen Schlüsselspieler. Er parierte zwei Großchancen der Gäste und hielt die Führung für Mazedonien aufrecht. Auf der anderen Seite zeigte sich ein Youngster wie ein Großer – Jagurinovskis Tor zum 25:22 sorgte für Jubelstürme in der ausverkauften Arena. Aber das Spiel war noch lange nicht vorbei.
Die Gäste kämpften und es blieb spannend. Die Tschechen kehrten weniger als fünf Minuten vor Schluss mit zwei Toren in Folge ins Spiel zurück. Zogen aber eine Strafe vier Minuten vor Schluss, und blieben durch die zwei Minuten Strafe von Kasparek mit einen Spieler weniger in der Endphase. Mazedonien schien trotz Überzahl Nerven zu zeigen, wie im Hinspiel als man eine sieben Tore Führung aus der Hand gab. Beim nächsten Angriff scheiterte man, Kuzmanovski machte einen Fehlpass, aber im Gegenzug stand die Abwehr sicher und verhinderte ein erneutes Aufschließen der Gäste. Nun zog Lazarov seine letzte Auszeit im richtigen Moment als man im Ballbesitz war. Kuzmanovski zerschmetterte im Finish dann mit seinem neunten Tor alle Hoffnungen der Tschechischen Republik, und am Ende feierte Mazedonien gemeinsam mit den Fans die achte WM-Teilnahme.
Deutschland Legionär Kuzmanovski Mann des Spiels auf dem Weg zur Handball Weltmeisterschaft
Kuzmanovski zeigte wohl im richtigen Moment seine beste Partie im mazedonischen Dress. Neun Treffer gelangen dem Deutschland Legionär, er übernahm auch die Verantwortung vom Siebenmeterpunkt. Filip Taleski sorgte für 6 Treffer, und Goalie Mitrevski zeigte im Ganzen 13 wichtige Paraden. Überraschend auch die drei Treffer von Tomislav Jagurinovski, der Youngster war in den Kader für das Rückspiel gerückt und konnte seine Chance offensichtlich nutzen und das Vertrauen von Coach Lazarov bestätigen.
Wie erwähnt, sicherte sich Mazedonien damit die achte Teilnahme an einer Handball Weltmeisterschaft. Die 28. Handball Weltmeisterschaft der Männer soll vom 11. bis 29. Januar 2023 in Polen und Schweden stattfinden. 32 Teams werden an der WM teilnehmen. Direkt für die Handball Weltmeisterschaft 2023 qualifiziert sind die Gastgeber Polen und Schweden. Sowie Titelverteidiger Dänemark.
Mazedonien wird am 2. Juli bei der Auslosung in Katowice die Gegner für die Handball Weltmeisterschaft erfahren. Als auch den Spielort, in welcher man die Gruppenphase bestreiten wird.
Folgend die qualifizierten Teams, bzw. die Teilnehmerplätze (Die Meisterschaften in Afrika und Nordamerika/Karibik stehen noch aus):
- Erster Topf: Dänemark, Schweden, Norwegen, Frankreich, Spanien, Island, Deutschland, Afrikameisterschaft 1.
- Zweiter Topf: Kroatien, Katar, Belgien, Portugal, Brasilien, Montenegro, Polen, Mazedonien.
- Dritter Topf: Serbien, Ungarn, Argentinien, Bahrain, Saudi-Arabien, Afrikameisterschaft 2, Chile, Afrikameisterschaft 3.
- Vierter Topf: Uruguay, Afrikameisterschaft 4, Afrikameisterschaft 5, Iran, Südkorea, Sieger der Nordamerika und Karibik Meisterschaft, Wildcard 1, Wildcard 2.