Die Alexander Statue in Skopje ist zum Wahrzeichen der mazedonischen Hauptstadt avanciert, und ehrlich: thront sie nicht majestätisch-eindrucksvoll über den Hauptplatz ‚Makedonija‘?
Und ganz ehrlich, ein mehr als würdiger Nachfolger für die bisherigen Postkartenmotive aus Skopje. Der alten Steinbrücke, die auch im Stadtwappen ihren Platz fand, oder der alten Außenmauer der Festung Kale. Denn beide Relikte sind Überreste von Zeiten als Mazedonien sich unter Besatzung befand…
Details zur Alexander Statue
Am 8. September 2011 wurde die Alexander Statue in Skopje öffentlich eingeweiht, zum Unabhängigkeitstag. Besser gesagt zum zwanzigsten Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung der Republik Mazedonien.
Die Statue vom Makedonenkönig Alexander der Große, bzw. Alexander III von Makedonien wie er richtigerweise heißt, ist 14,5 Meter hoch, aus Bronze gefertigt und auf einem 10 Meter hohen Betonsockel montiert. Dies ergibt somit eine Gesamthöhe von 24,5 Metern.
Unter dem Denkmal befindet sich ein Brunnen, auch der Betonsockel der Statue selbst ist Teil des Brunnens mit Wasserspiele und Beleuchtung. Rund um den Sockel in der Mitte des Brunnens stehen acht drei Meter hohe Bronze-Soldaten.
Am Brunnenrand sind acht zweieinhalb Meter hohe Löwen platziert, von denen vier dem Brunnen zugewandt sind. Aus ihrem Rachen fließt Wasser in den Brunnen. Die anderen vier Löwen befinden sich außerhalb des Brunnenrandes und stehen an der Treppe zum Brunnen. Eigentlich müsste man sagen, sie stehen nicht, sondern Wachen wohl über den König…
Auf der Säule des Sockels, befinden sich drei Ringe mit montierten Platten, die drei Schlachten darstellen. Darunter drei Bronzeringe mit Dekorations- und Relieffiguren. Das ganze Ambiente wird durch klassische Musik aus Lautsprechern untermalt.
Die technischen Abläufe und Installationsarbeiten führte ein erfahrener und professioneller Team von Fredinando Marinelli aus Florenz, Italien, durch, als man die Skulptur selbst auch angefertigte.
Die Autorin des Werkes ist die mazedonische Bildhauerin Valentina Stefanovska.
Der Bau der Alexander Statue in Skopje samt Fontäne soll laut inoffizielle Zahlen rund 8 Millionen Euro veranschlagt haben.
Entschluss zum Bau der Alexander Statue in Skopje
Die erste Entscheidung zur Ankündigung der Einleitung eines Verfahrens zur Errichtung eines Denkmals für Alexander den Großen hat Violeta Alarova im Jahr 2006 im Rat der Gemeinde Skopje-Zentrum getroffen.
Die Entscheidung über die Vergabe öffentlicher Aufträge für die Ausarbeitung des Vorschlags sah vor, dass 2 Millionen Denar aus dem Haushalt 2007 der Gemeinde Skopje-Zentrum benötigt werden.
Der Deal mit dem einzigen Kandidaten bei der Ausschreibung, der italienischen Gießerei Marinelli, wurde abgeschlossen. Als Bauherr figurierte dann die Gemeinde Zentrum, der Bau dagegen wurde von der Baufirma DG Beton AD aus Skopje ausgeführt.
Feierliche Einweihung der Alexander Statue
Am 8. September 2011 wurde die Alexander Statue auf dem Hauptplatz ‚Makedonija‘ in Skopje offiziell eingeweiht. Neben dem damaligen Bürgermeister Koce Trajanovski, war auch die Schafferin der Statue bei der Feierlichkeit zugegen. Valentina Stefanovska zeigte sich besonders stolz, dass „dieses Erbe auch für weitere mazedonische Generationen erhalten erhalten bleiben wird„.
Den Feierlichkeiten wohnten eine beträchtliche Anzahl Zuseher und Bürger der mazedonischen Hauptstadt Skopje bei, selbst bei den vorhergegangenen Bauarbeiten blieben Passanten oft erstaunt stehen und verfolgten wie die Statue langsam aufgebaut wurde und an Form annahm. Der Höhepunkt waren damals natürlich die arbeiten an der Statue selbst, als man diese mit schwere Lastkräne auf den Sockel hievte.
Kontroverse/n und Kritik
Die Bekanntmachung das eine solche Statue in Skopje gebaut wird, verblieb natürlich nicht ohne -negative- Reaktionen. Zu allererst keimte heftige, aber auch zum Teil sehr plumpe, Kritik von der damaligen Opposition unter Zoran Zaev und seiner Partei SDSM (Sozialdemokratischer Bund Mazedoniens) auf. Dem schlossen sich, wie sollte es anders sein, die südlichen Nachbarn aus Athen an.
Aus Sicht der Neugriechen sei dies ein Affront „dem griechischen Alexander in Skopje eine Statue zu widmen„. Wie wir ja wissen, kennt der griechische Irredentismus in Bezug auf Makedonien keine Grenzen – diese machte selbst vom Eroberer und Unterdrücker des einstigen antiken Griechenlands nicht halt. Die Hauptstadt des südlichen Nachbarlandes wehrte sich Jahrzehnte lang gegen eine Alexander Statue. Der „Barbare“ aus dem Norden sei als Eroberer in die Stadt gekommen. Im Zuge der neugriechischen Geschichtserfindung, sind jetzt auch die Athener langsam von Alexander überzeugt – jetzt wzrde nämlich eine Statue gebaut.
Aber zurück nach Skopje der Metropole Mazedoniens: Die Balken bogen sich am heftigsten in den ‚globalen Welt Medien‘, besonders jene, die sich als als „die Guten Medien“ betrachten. Diese sahen in der Statue, als auch im ganzen Projekt Skopje 2014, nur ein „kitschiges nationalistisches Nationbuilding der Mazedonier“.
Leider, mangelte es zu oft an Konstruktivität bei den Journalisten, aber auch die Recherche litt unter den politisch motivierten Attacken. Viel zu oft berichteten diese Medien nicht Objektiv, sondern recht voreingenommen und das Teils auch mit fragwürdigen Angaben. Besser wir sagen es gerade aus, mit erfundene und erlogene Angaben haben sie unter anderem auch Deutschsprachige Leser bombardiert.
In solchen Medien hat man gern behauptet, dass das Projekt „nationalistisch mazedonisch sei in dem kein Platz für Minderheiten ist“ – mehr noch, oft wurde davon geschrieben das „Minderheiten im Land mit dem Bauprojekt diskriminiert werden„.
Halbwahrheiten
Natürlich, war dies nur die halbe Wahrheit – Minderheiten bekamen alle ihren Platz in dem Projekt. Sogar Statuen von Persönlichkeiten von Weltrang wurden in Skopje platziert, so wie diese von Englands Winston Churchill zum Beispiel…
Die größte Minderheit im Land, die albanische Minderheit, bekam sogar einen eigenen Hauptplatz auf dem nun ihr Nationalheld Skanderbeg thront – der selbst umstritten ist und wohl eher in der albanischen Geschichtsschreibung nur ein „richtiger Albaner“ ist. Seine Mutter ist dagegen unweit von Skopje im Polog geboren, und laut Geschichtsschreibung war diese zweifelsohne keine Albanerin.
Man könnte sagen, später dann „als die Statue in voller Pracht jedermann entzückte“, sorgte die SDSM für eine weitere Kontroverse. So behaupteten die (nur dem Namen nach) sozialdemokratische Partei, dass sie eigentlich die Initiatoren dieser Statue sind. Sie hätten noch vor dem Bauherren (die Gegenseite, die Konservative VMRO-DPMNE) den Vorschlag unterbreitet, Alexander von Makedonien eine Statue zu errichten.
Sogar Filme hat man über Skopje 2014 gedreht, und natürlich wie sollte es anders sein, wurde so ein Film auch mit einem Preis ausgezeichnet. „Bigger than Life“ nennt sich der kritische Kurzfilm über das Projekt Skopje 2014 und der Alexander Statue in Skopje. Für sein „Werk“ bekam Filmemacher Adnan Softić den 3sat-Förderpreis bei den 64. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen. Vermutlich waren die filmerischen Künste des Autors nicht unbedingt ausschlaggebend für den Preis, als mehr die Message „schaut was die da unten in Mazedonien machen, sich eine Nation zurecht bilden – und das im 21. Jahrhundert! SKANDAL!!!„…
Dies kann man unter anderem aus einem Zitat heraus lesen, als sein Werk erneut einen Preis in der Schweiz bekam. Die Jury der Kurzfilmtage Winterthur gab in seiner Medienmitteilung bekannt: „Der Film zeigt Softićs bemerkenswerte Beobachtungsgabe und bietet einen fundierten, aber zugleich auch humorvollen Zugang zu einer Absurdität unserer Zeit„.
So, so. „Absurd“ sei also das zur Perle mutierte Zentrum der mazedonischen Hauptstadt. Sieh an!
Fazit
Kritik hin oder her, vielleicht ist es auch einfach nur Neid das nun in Skopje auf dem Hauptplatz so ein absoluter Blickfang steht. Wenn man die letzten Jahre, seit dem Baubeginn von Skopje 2014, Revue passieren lässt, findet man kein anderes Land in Europa das so Massiv in sein Zentrum investiert hat.
Dem Tourismus hat das nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Die oben erwähnten Medien die die Statue und das gesamte Projekt 2014 eigentlich in den Dreck ziehen wollten, haben genau das Gegenteil bewirkt. Skopje und Mazedonien bekam mehr oder weniger kostenlose Reklame weltweit, und seitdem entwickelt sich der Tourismus stetig Positiv. Steigende Besucherzahlen, steigende Einnahmen von Touristen-Devisen etc., die Liste der positiven Resultate ist lang.
Und nicht nur der Tourist hat was von dem Projekt für Fotoalbum, auch der Mazedonier profitierte. All die neuen Bauten entlang des Vardar der durch das Zentrum fließt, sind Gebäude von Ministerien oder staatlichen Institutionen. Diese sind nun alle „unter einem Dach“ untergebracht, wohingegen früher einzelne Ministerien an unterschiedlichen Orten gelegen waren.
Diese waren auch meist Mietobjekte, die zum Teil horrende Mietsummen veranschlagten. Nicht nur findet der Mazedonier jetzt bei einem Behördengang alles an einer Adresse, auch die Steuern die er entrichtet sind ab dann erheblich entlastet sobald das Projekt getilgt ist.
Aber das, interessiert natürlich keinen. Da war es reißerischer (und bestimmt verkaufsfördernder) über das „Megalomanische Projekt eines Diktators“ zu sinnieren. Propaganda oder Clickbaiting, diese Entscheidung überlassen wir Euch…aber wenn man sich die Alexander Statue in Skopje so ansieht, kann es durchaus einfach nur Neid sein!