Darko Pančev bedauert Wechsel nach Italien

Mein größter Fehler war der Wechsel zu Inter – ich hätte nach Madrid, Barca oder Man Utd gehen können. Darko Pančev bedauert seinen Wechsel nach Italien im Interview mit dem englischsprachigen Sportportal Goal.com.

Der frühere europäische Gewinner des Goldenen Schuhs, Darko Pančev, gab gegenüber Goal.com an, dass er seinen Wechsel zu Inter Mailand im Jahr 1992 bedauert. Er habe damals die falsche Wahl getroffen.

1991 hatte der Mazedonier einen Höhenflug, damals noch im Nationaldress Jugoslawiens, nachdem er mit Roter Stern Belgrad den Europäischen Goldenen Schuh gewonnen und im Ballon d’Or hinter Jean-Pierre Papin Zweiter geworden war.

Pančevs Form brachte ihm einen Transfer zu Inter Mailand ein, als er im Alter von 27 Jahren in seine Blütezeit eintrat. Der Wechsel klappte jedoch nicht, als Pančev im San Siro kämpfte und schließlich 1993 als Leihgabe zum VfB Leipzig nach Deutschland wechselte, bevor er 1995 einen dauerhaften Transfer zu Fortuna Düsseldorf besiegelte.

Nun bedauert Pančev seinen Wechsel nach Italien und sagte, er hätte sich einer anderen Verein anschließen sollen, nachdem er das Interesse einiger der größten europäischen Vereine geweckt hatte.

Mein größter Fehler war, zu Inter zu wechseln, so Pančev kurz und trocken im Interview mit Goal.com. Weil ich zu einer Mannschaft gegangen bin, die eine schlechte Atmosphäre hatte, eine Mannschaft, die defensiv gespielt hat – und als Fremder, sie haben mich anders angesehen und ich denke, dass sie mich nicht genug unterstützt haben, um mich leicht anzupassen.

Aber der Fehler liegt bei mir, denn ich hätte zu Teams wie Real Madrid, Barcelona oder Manchester United gehen können, die mich in dieser Zeit umworben haben.

Pančev, der nach der Auflösung Jugoslawiens auch auf internationaler Ebene für Mazedonien spielte, sagte, die italienische Presse habe während seiner Zeit bei Inter auch nicht geholfen.

Ja, absolut, sagte er, als er gefragt wurde, ob die italienischen Medien zu hart gegen ihn waren. Überhaupt nicht nett, aber ich werde es noch einmal wiederholen. Wenn ich heutzutage zurückblicke, ist mir klar, dass ihre Journalisten zuerst Inter anstelle von mir beschützen werden. Und ich war ein Opfer dieses ganzen Spiels.

Darko Pančev war in seiner Ära ein überaus erfolgreicher Torschütze und erklärte, dass zwei legendäre Torjäger in der aktuellen Ära, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi, möglicherweise nicht den gleichen Erfolg hätten, wenn sie in den 1980er und 1990er Jahren gespielt hätten.

Ronaldo ist ein besserer Torjäger als Messi, aber andererseits ist Messi kreativer und hat einen größeren Sinn für das Spiel, philosophiert Pančev, als er gebeten wurde, die beiden heutigen Superstars des Fußballs zu vergleichen.

Jeder, der in den letzten 20 bis 30 Jahren den Fußball verfolgt hat, kann den Unterschied deutlich erkennen und feststellen, dass die Spieler in meiner Zeit bis 2005 nicht so geschützt waren, sondern auf die Probe gestellt wurden, fuhr Pančev fort.

Heutzutage ist es eine große Befriedigung, vorne zu spielen, da sich die Art der Verteidigung geändert hat. Die Duelle sind weniger hart, der Strafraum wird besser beobachtet und es ist einfacher, Tore zu erzielen.

QUELLE: Goal.com (Englisch), übersetzt von mazedonien-news.mk

Acht Fakten über Darko Pančev -der Kritiker wegen…

Darko Pančev ist der erfolgreichste mazedonische Fußballspieler, wenn es um Ex-Jugoslawien geht. Yu-Titel, Europa- und Weltkrone, Goldener Schuh, Ballon d’Or … sind nur einige der Errungenschaften des Mazedoniers, der in Mazedonien und auf dem Balkan „Kobra“ genannt wird.

Viele belächeln seine Karriere außerhalb von Roter Stern Belgrad, aber trotz der schlechten Episode bei Inter Mailand gilt Darko Pančev immer noch als Weltklasse Fußballer, einer der besten, wenn nicht der beste in der Geschichte Mazedoniens.

Der gebürtige Mazedonier begann seine Karriere 1982 bei FK Vardar Skopje. 1988 wechselte er dann zu Roter Stern Belgrad.

Die beliebte Seite „Geschichte des Ex-Yu-Fußballs“ veröffentlichte seinerzeit acht Fakten um alle, die Darko Pančevs internationale Karriere belächeln und herunterspielen. Wie das Portal betont sollte man beachten, dass:

1. Mit 169 erzielten Toren in der ersten Liga steht Darko Pančev auf dem zweiten Platz der „ewigen Liste“ der Torschützen im jugoslawischen Fußball, direkt hinter Slobodan Santrač (218 Tore, in der Periode 1966-1974).

2. Mit einem Prozentsatz von 0,6975 Toren pro Spiel (169/243) ist Pančev der effizienteste Torschütze im jugoslawischen Fußball.

3. Darko Pančev ist viermaliger Torschützenkönig in der jugoslawischen Liga (1984, 1990, 1991, 1992) und damit Rekordhalter.

4. Mit weniger als 19 Jahren, als er 1984 das Vardar-Trikot trug, ist Darko Pančev der jüngste Torschützenkönig einer nationalen Meisterschaft in der Geschichte des Fußballs.

5. Darko Pančev wurde 1991 zusammen mit Lothar Matthäus und Dejan Savicevic zum Goldenen Schuh und Silberball (zweiter beim Ballon d’Or) Europas  gekrönt.

6. Die Kobra war mit Roter Stern Belgrad Meister Europas und der Welt, traf den entscheidenden Elfmeter in Bari und war der Torschütze im Finale des Intercontinental Cup.

7. Pančev spielte in der drittbesten Vereinsmannschaft aller Zeiten, nach der Umfrage der spanischen „Marca“, mit seinem Wechsel zu Inter und galt zu dieser Zeit als einer der teuersten Spieler Europas.

8. Es ist erwähnenswert, dass Pančev all dies bis zum Alter von 27 Jahren erreichte.

Randnotiz: Am 4. März 1992 erzielte Pančev zwei schöne Tore für Roter Stern Belgrad, um Panathinaikos 2-0 im Olympiastadion in Athen in einem Europapokalspiel zu besiegen.

Der Fokus lag auf ihm, denn als er die Formulare für die Einreise nach Griechenland ausfüllte, gab er als seine Nationalität ‚Mazedonier‘ an. Dies erzürnte die griechischen Behörden, er wurde mehrere Stunden festgenommen, bevor er die Grenze letztendlich überqueren durfte.

In einem Interview nach dem Duell sagte er: „Es gibt ein Sprichwort, dass Glück folgt dem Mutigen. Ich war froh, zwei Tore vor 80.000 Zuschauern in Athen und Roter Stern zu erzielen und 2:0 zu gewinnen. Danach könnte sich die Erde öffnen, es hätte mir nichts ausgemacht.

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